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Abschrift eines Artikels aus der Ibbenbürener Volkzeitung:

 

Auch in Hörstel gibt es noch einen schönen Fachwerkhof

- Balkeninschriften sind oft wertvolle historische Dokumente -

Auch an den alten Straßenwärter Moß musste ich denken und daran, wie wir damals das Obst von den Chausseebäumen ernteten, die meinen Vater bei der öffentlichen Versteigerung ergattert hatte.

Mein Autofahrer fuhr nach Dreierwalde weiter, ich aber war zuvor in der Höhe des Büchterschen Fachwerkhauses ausgestiegen. Dieses Haus wieder zu entdecken, stattlich in seinem schwarz-weißem Fachwerk, war mir eine echte Freude. Also besitzt Hörstel doch noch ein schönes altesVierständer - Bauernhaus! Kostbarer als je ist so etwas heute.

Ich konnte es nicht unterlassen, mir das Haus anzusehen und auch hineinzugehen. Auch innen hat es in den alten Charakter bewahrt. Ich erinnere mich, dass ich  - als ich von zig Jahren in Hörstel die Hausbalken-Inschriften sammelte -  auch den Spruch dieses ehemaligen Haupthauses des alten Grollen-Hofes aufschrieb. Er ist in sehr gezierter, verschnörkelter Schreibschrift geschrieben und lautet:

 

"Mir ist gut das ich Gott anhange und meine Zuversicht auf Gott dem Herrn setze. psalm Am 72, Jörgen Grolle und Anna Katharina Hagemann Eheleute: Anno 1798 17ten Juni.“

 

Der Spruch zieht sich über den ganzen oberhalb der Dielentür liegenden Balken des Hauses hin. Von Hausecke zu Hausecke. Ich unterstütze die Absicht der jungen Frau Büchter, die Balkeninschrift einmal wieder farbig hervorheben zu wollen.

Von der seitlichen Türen des Hauses her - dort lag ehemals auch der „Pütt“ - lief früher ein Pättken zum heutigen Gollen - Hof und dort auf die Straße zum Dorf hin. Jetzt ist es zu gewachsen.

Dass es sich bei dem alten schönen Büchterschen Bauernhaus um das ehemalige Haupthaus des Bauern Franz Grolle handelt, wissen alte Hörsteler wohl noch. Zurückverfolgend wäre zu sagen:

Das jetzige Hofgebäude Hopstener Straße 41 ist im Jahre 1955 errichtet worden, wobei das dort zuvor stehende Bruchsteingebäude abgerissen wurde. Letzteres (erbaut unter dem Vater bzw. Großvater des heutigen Altbauern) stammte aus dem Jahre 1898. Es erhielt die Hausnummer 166; die alte, erstmals zugeteilte Hausnummer 32, verblieb dem vorerwähnten ehemaligen Grollenhof (heute Büchter).

Als die Grollen noch auf dem alten Hof saßen, wurden im Jahre 1850 in Hörstel ein Familienverzeichnis aufgestellt. Danach lebten auf dem Hofe selbst insgesamt sieben Personen. In dem zum Hof gehörenden Heuerhaus wohnten die Familien Remke (6 Personen) und Horstmann (6 Personen).

 

Zwei Jahre zuvor hat nach einem anderen Verzeichnis Grolle ein Wohnhaus (600 Taler), zwei Heuerhäuser, ein Backhaus und zwei Schoppen gegen Feuer versichert. Die Insassen der Heuerhäuser sind die gleichen: sowohl hier als auch in einem Verzeichnis über aus Hörsteler Gemeinschaftsgründen erworbene Grundstücke (1858) erscheint stets die Haus-Nr. 32 (Heuerhäuser 32b und 32c).

 

Das der Hof Grolle mit zu den alten Hörsteler Höfen gehört, geht aus einem Einwohnerverzeichnis der damaligen Bauerschaft aus dem Jahre 1750 hervor. Danach lebten dort der Bauer Johan Grolle mit seiner Ehefrau Maria und Sohn Georg (10 Jahre alt) sowie die Heuerlinge Horstmann, Schniders und Bosse. Der damals zehnjährige Sohn Georg (Jörgen) muß es gewesen sein, der im Jahre 1798 (vgl. Balkeninschrift) das oben erwähnte Vierständerhaus erbauen ließ.

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